...sprang der Andernacher Kaltwasser-Geysir, als die Heinz-Sielmann-Stiftung in diesem Sommer  
das schönste Naturwunder Deutschlands suchte. Dafür hatte die Stiftung des vor kurzem ver-
storbenen Tierfilmers auf ihrer Internetseite 42 Natur-Attraktionen zur Auswahl gestellt. Rund
20.000 Menschen beteiligten sich an dem Wettbewerb. Das Wattenmeer errang mit 11,3 Prozent
der Stimmen den Spitzenplatz. 4,3 Prozent konnte der Geysir ergattern - für einen Newcomer ein
großartiges Ergebnis!
"Hallo, Herr Busch, ich bin noch
ein äußerst aktiver Vulkan, ver-
gessen Sie das nicht!"
Vulkanius, das Maskottchen     
des Parks
Aus dem Stand auf Platz 8...
"Diese Nachricht geht mir runter wie Bier!" Der Humpenschwinger, wer sonst?
Interview mit dem Geschäftsführer der Vulkanpark GmbH, Jörg Busch, über die Zusammenarbeit
zwischen der kreiseigenen Gesellschaft und der Andernacher Geysir.info gGmbH:
"Der Vulkanpark ist eine Erfolgs-
geschichte. Dass er funktioniert und
authentisch ist, verdanken wir der
Landschaft, in die er eingebettet ist."
Jörg Busch, Geschäftsführer der
Vulkanpark GmbH
© 2009-2023 Wolfgang Broemser
"Geysir als Endpunkt einer Zeitreise"
"Werden Sie das Geysir-Erlebniszentrum als neues Projekt des Vulkanparks bewerben?"

"Selbstverständlich wird die Vulkanpark GmbH dies tun. Der Geysir geht als weitere
Attraktion des Gesamtprojektes Vulkanpark an den Start, und die Zusammenarbeit mit den
Kollegen der Geysir.info gGmbH funktioniert sehr gut. In den vergangenen Monaten haben
wir bereits einen gemeinsamen Auftritt vorangetrieben. Der Geysir taucht beispielsweise
unter dem Dach der Gesamtmarke 'Vulkanpark' in unseren Werbeanzeigen auf und wird     
in der Gesamtbroschüre mit dem Titel 'Zeitreise in die Welt der Eifelvulkane' ausführlich
beworben. Darüber hinaus haben Vulkanpark GmbH und Geysir.info gGmbH an diversen
Touristik-Messen teilgenommen und eine Roadshow mit dem Vulkanbus der Rhein-Mosel-
Verkehrsgesellschaft in Köln, Bonn und Siegen durchgeführt."

"Halten Sie die prognostizierte Zahl von jährlich 100.000 Besuchern des Andernacher
Geysirs für realistisch?"

"Diese Frage möchte ich mit einem klaren Ja beantworten. Allerdings macht die derzeitige
Wirtschaftskrise neben der Touristikbranche auch musealen Einrichtungen - und damit dem
Vulkanpark in doppelter Hinsicht - zu schaffen. Unter normalen wirtschaftlichen Bedingun-
gen sind 80.000 bis 100.000 Besucher meines Erachtens realistisch. Andernach liegt an der
wunderschönen Rheinschiene und damit an einem der touristisch bedeutsamsten Verkehrs-
ströme des Landes Rheinland-Pfalz. Ich möchte noch anmerken, dass hinter dem Geysir-
Erlebniszentrum die Machbarkeitsstudie eines renommierten Beratungsunternehmens aus
Bremen steht. Inhaltlich und methodisch sehe ich keinen Grund, diese Studie anzuzweifeln.
Und dennoch muss ich als ehemaliger Marktforscher sagen, dass derartige Studien immer 
auch Prognosen sind, die mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sind. Im konkreten Fall  
ist diese Unsicherheit die allgemeine Wirtschaftskrise. Doch auch die geht irgendwann
vorüber."

"Der Lava-Dome in Mendig und das Geysir-Zentrum ähneln sich: Beide Einrichtungen stellen
Aspekte des Vulkanismus in der Region dar. Wie haben sich die Besucherzahlen  im
Vulkanmuseum entwickelt? Kommen die Besucher auch ein zweites Mal?"

"Die Besucherzahlen im Lava-Dome haben sich erwartungsgemäß entwickelt. Im Jahr der
Eröffnung 2004 lagen sie noch deutlich unter den Folgejahren, weil 2004 noch kein volles
Geschäftsjahr für den Lava-Dome darstellte. Seit 2005 befinden sich die Besucherzahlen auf
einem konstant hohen Niveau und schwanken rund fünf Prozent um den Mittelwert der  
Jahre 2005 bis 2008. Wir konnten dabei feststellen, dass viele Besucher tatsächlich 'Wieder-
holungstäter' sind, den Lava-Dome also durchaus ein zweites, drittes oder viertes Mal be-
suchen. Es gibt sogar Besucher, die jedes Jahr kommen. Und das ist beileibe kein Phänomen
des Lava-Domes allein. Auch das Infozentrum Rauschermühle in Plaidt und das Römerberg-
werk in Kretz begrüßen jedes Jahr aufs neue alte Bekannte.

In Ihrer Frage sprechen Sie an, dass die Ausstellungen sich ähneln. Dem entnehme ich eine
indirekte Frage: Warum soll jemand, der den Lava-Dome gesehen hat, noch den Geysir
besuchen? Lassen Sie mich einen Vergleich ziehen: Jemand, der das Porsche-Museum in
Stuttgart besucht hat, mag sich trotzdem noch für ein Eisenbahnmuseum interessieren,
obwohl es doch in beiden Fällen um das Thema Mobilität geht. In unserem Fall erklärt der
Lava-Dome den Vulkanismus - und zwar weltweit, nicht nur den der Osteifel. Im Geysir-
Erlebniszentrum erfahren wir, welchen Einfluss vulkanische Phänomene noch heute auf unser
Leben haben, auch wenn die Vulkane bei uns zum Glück nicht mehr aktiv sind. So gesehen
markiert der Geysir den Endpunkt einer Zeitreise, die vor über 200.000 Jahren begann, und
die man in Gänze nur im Vulkanpark des Landkreises Mayen-Koblenz erleben kann."